Ist Zimt ungesund? Der Vorwurf, dass das beliebte Gewürz ungesund sei, wiegt schwer. Dieser Artikel klärt zwei Vorurteile auf.
Kann ich das noch essen: Zimt?
Der Vorwurf: Zimt ist schädlich für die Leber und kann das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen.
Die Wahrheit
CUMARIN AUS ZIMT SCHÄDIGT DIE LEBER
Stimmt. Doch inzwischen gelten strenge Grenzwerte, sodass zimthaltige Produkte in Maßen genossen ungefährlich sind.
Für den süßlich-rauchigen Geschmack von Zimt ist Cumarin verantwortlich. Ein Aromastoff, der neben angenehmem Duft auch freie Radikale im Körper erzeugt, die Leberzellen angreifen und Krebswachstum fördern können. Täglich in großen Mengen konsumiert, kann der Stoff bereits innerhalb von zwei Wochen die Leberfunktion stark einschränken. Besonders hoch ist das Risiko bei chinesischem Cassia- Zimt, der viel Cumarin enthält.
Er ist billig und deshalb häufige Zutat in industriell hergestellten Cerealien oder Zimt-Backwaren.
Bei beiden Produkten wurden 2006 die vom Bundesinstitut für Risikobewertung festgelegten Cumarin-Höchstwerte überschritten. Seit 2008 sind aber alle Proben in Ordnung. Trotzdem gilt: Eine Packung Zimtsterne nicht auf einmal essen, das übersteigt die unbedenklichen Mengen. Maximum für Erwachsene: sechs Sterne pro Tag, für Kinder nur zehn pro Woche. Zum Würzen statt des Cassia-Zimtpulvers (Supermarkt) lieber Ceylon-Zimt aus dem Bio-Laden kaufen. Der kostet zwar etwas mehr, schmeckt dafür milder und enthält nahezu kein Cumarin.
ZIMT LÖST VORZEITIGE WEHEN AUS.
Stimmt nicht, ein Mythos. Ließ sich bis heute nicht belegen.
Kampfer in Zimt regt die Durchblutung an, doch deshalb rät heute kaum jemand von dem Gewürz ab. „Es gibt keine Studie, die einen Zusammenhang zwischen Zimtaufnahme und frühzeitigen Wehen beweist“, sagt Dr. Edith Wolber vom Deutschen Hebammenverband.
Das Gute daran
Eine Prise Zimt – und sofort ist diese wohlig-warme Weihnachtsstimmung da, die wir so lieben. Darüber hinaus kann das Gewürz auch bei Bauchkrämpfen und Völlegefühl helfen, etwa im Tee: Zimtaldehyd und Eugenol verbessern die Durchblutung der Magenschleimhäute und wirken so positiv auf die Verdauung. Zimt hat einen weiteren positiven Effekt für die Gesundheit: Das in ihm enthaltene Aldehyd verhindert, dass sich schädliche Bakterien und Schimmelpilze vermehren. Tipp: Eingelegte Lebensmittel (zum Beispiel Marinade, Soße oder Kompott) halten sich mit etwas Zimt gewürzt noch länger frisch.
Haltbarkeit
Zimtstangen sind bei richtiger Lagerung – trocken, dunkel und gut verschlossen in einem Glas – 3 bis 4 Jahre haltbar. Beim Pulver verfl iegt das Aroma schneller. Luftdicht verschlossen und dunkel aufbewahrt, kann es mindestens ein halbes Jahr verwendet werden. Süßlicher Duft aus der Zimtdose ist ein Zeichen für Frische und ausreichendes Aroma.